Sturm und Drang

Einordnung und Hintergrund

  • Zeitraum: Ca. 1765-1790 -> relativ kurz, da sich die Dichter persönlich weiterentwickeln
  • Auch bezeichnet als Geniezeit
  • Vorgänger der Weimacher Klassik
  • Gegenden: Vor allem in Deu0tschland
  • Ursprung des Namens: stammt von dem gleichnamigen Drama „Sturm und Drang“ von Friedrich Maximilian Klinger (1776)
  • Geschichtlicher Kontext: Reaktion auf die Aufklärung und deren rationalistische Weltanschauung, Vorläufer zur Romantik & Weimacher Klassik
  • Vorbilder: z.B. Shakespeare
  • Weltbild:
    • Emotionen wichtiger als reine Vernunft
    • Auflehnen gegen gesellschaftliche Regeln
    • Kritik an adeliger Alleinherrschaft und Fremdbestimmung
    • Ausschöpfen des eigenen Genies
    • Selbstbestimmung und freier Wille
  • Themen:
    • Gefühle
    • Leidenschaft für Natur
    • Kunst
    • Heimat
    • der tragische Held
    • das Originalgenie
  • Literatur: Dramatik am beliebtesten, aber auch Lyrik und Epik

Merkmale

  • Emotion und Individualität: Betonung auf Gefühle
  • Geniekult: Verehrung des schöpferischen „Genie“, das sich gegen gesellschaftliche Normen und Konventionen auflehnt
  • Naturverbundenheit: Darstellung der Natur als lebendig und dynamisch,
  • Rebellion und Freiheit: Streben nach persönlicher Freiheit und politischer Unabhängigkeit, Kritik an alten Strukturen
  • Sprachstil: Verwendung einer leidenschaftlichen, oft ungestümen und ausdrucksstarken Sprache

Wichtige Vertreter und Werke

  • Johann Wolfgang von Goethe
    • Werk: „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774)
    • Merkmale: Subjektive Emotionalität, Naturverbundenheit, Geniekult
  • Friedrich Schiller
    • Werk: „Die Räuber“ (1781)
    • Merkmale: Rebellion, Freiheitsstreben, Kritik an gesellschaftlichen Normen
  • Jakob Michael Reinhold Lenz
    • Werk: „Der Hofmeister“ (1774)
    • Merkmale: Gesellschaftskritik, Darstellung der inneren Zerrissenheit
  • Heinrich Leopold Wagner
    • Werk: „Die Kindermörderin“ (1776)
    • Merkmale: Sozialkritik, emotionale Intensität

Einfluss und Nachwirkung

  • Nachfolgebewegungen: Einfluss auf die Romantik und spätere literarische Strömungen wie z.B. Weimarer Klassik
  • Kulturelle Wirkung: Beitrag zur Bildung einer nationalen literarischen Identität in Deutschland
  • Philosophischer Einfluss: Förderung des Individualismus und der subjektiven Wahrnehmung in der Philosophie und Kunst

Quellen: